Gesehen: Hot Milk (2025) - Trauma ist Krieg
FilmkritikDer Film begräbt unnötigerweise große Teile unter tonnenweise grobschlächtiger Metaphorik.
So sickert eine gefährliche Mischung aus verdrängtem Trauma und ungesunden Bewältigungsmechanismen durch die Generationen... Warum der Film das dann jedoch zusammen mit tonnenschwerer Metaphorik in überaus bedeutungsschwangere Momente packen muss, erschließt sich mir einfach nicht.
Natürlich kann die von Emma Mackey gespielte Protagonistin nicht einfach nur eine junge Frau sein, sie MUSS eben auch noch ausgerechnet Anthropologin sein und darf in dieser Funktion dann auch noch rein zufällig erklären, warum es wichtig ist, Fragen nach der Vergangenheit zu stellen, um so etwas wie Kriege in Gegenwart und Zukunft verhindern zu können.
Dass „Krieg" hier für „Familientrauma" steht, bedarf keiner sonderlich großen Denkleistung. Ganz im Gegenteil, denn es wird ja auch gar nicht verschleiert. Diese Momente, die irgendwo zwischen brachialer Metaphorik und grobschlächtiger Küchenpsychologie zu verorten sind, haben für mich leider den Film auseinanderbrechen lassen.
Dabei macht Emma Mackey ihre Sache wirklich gut. In ihrem Gesicht ruht gleichermaßen tief sitzende Unsicherheit, lodernde Wut oder der lähmende Frust darüber, in manchen Momenten einfach nicht aus der eigenen Haut zu können. Aber das reicht halt nicht, um einen ganzen Film zu tragen.
★★★½☆
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