Gesehen: The Third Part of the Night (1971) - Alles ist gleichzeitig
Ein verstörender wie hypnotisierender Film, der inmitten einer Raumanordnung à la M. C. Escher einen regelrecht kafkaesken Horror heraufbeschwört.

Es ist total hypnotisierend, wie verschachtelt dieser Film auf allen Ebenen konstruiert ist. Alles ist grau in grau, Menschen werden eins mit dem Hintergrund, der Hintergrund eins mit den Menschen, die durch verschachtelte Raumanordnungen, Hinterhöfe, Keller und Treppenhäuser irgendwo in der Nähe von M. C. Escher taumeln.
Das Problem ist nicht, dass es keine Grenzen mehr gibt, mit denen sich Figuren und Geschehen voneinander trennen lassen. Das Problem ist, dass es viel zu viele Grenzen gibt, weil alles einfach nur noch ein unüberblickbarer Scherbenhaufen ist, alles innerhalb der Spiegelung einer eigenen Scheibe und dennoch als Teil einer Gesamthölle passiert. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet keine Chronologie mehr, weil alles überall und nirgendwo gleichzeitig geschieht.
Andrzej Żuławski setzt uns ein Paradox nach dem anderen vor und strickt daraus einen regelrecht kafkaesken Horror, der die Menschen Stück für Stück verschlingt – hier auch ein Stück weit wortwörtlich zu verstehen.
★★★★☆
Die Kritik auf Letterboxd:

Die Kritik als Tonspur:

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