Scheitern deutsche Analysen der Causa Jimmy Kimmel an einer falschen Übersetzung?

Was hat der Late-Night-Host wirklich gesagt?

Scheitern deutsche Analysen der Causa Jimmy Kimmel an einer falschen Übersetzung?
Foto: Houcine Ncib / Unsplash

In der aktuellen Ausgabe von Politik mit Anne Will sprechen Anne Will und Jörg Lau, außenpolitischer Korrespondent der Zeit, über die Cause Charlie Kirk und dabei auch kurz über Disneys vorauseilendem Gehorsam bei der Absetzung von Jimmy Kimmel. Dabei ist mir noch mal bewusst geworden, dass anscheinend echt viele Analysen aus dem deutschsprachigen Raum am englischen Sprachvermögen scheitern.

Hier der Ausschnitt, den ich meine, in dem Anne Will den übersetzten Ausschnitt von Kimmels Monolog zitiert:

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„Wir haben am Wochenende neue Tiefpunkte erreicht, als die MAGA-Gang [...] verzweifelt versuchte diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als irgendetwas anderes, als einen von ihnen darzustellen und alles tat, um daraus politisches Kapital zu schlagen." Das sagt er in der Überleitung zwischen zwei Gags.

Aber: Kimmel insinuiert hier doch nicht, dass der mutmaßliche Mörder Kirks Teil der rechten „MAGA-Gang" ist, sondern dass diese „Gang" ihn in so ziemlich jede Ecke, nur nicht die eigene – im Sinne von: politisch rechts bzw. rechtsextrem – rückt, bevor die Nummer überhaupt ermittelt ist. Es geht also doch viel mehr um absichtliches Falschverstehen, um die Lage bewusst weiter eskalieren zu lassen.

Oder scheitere auch ich hier an meinem eigenen englischen Sprachvermögen? Am Donnerstag war Oliver Polak beim Kompressor im Deutschlandfunk Kultur zu Gast. Die Moderatorin kam aus der gleichen Richtung wie Anne Will, Polak hat das eher so ähnlich wie ich verstanden. Dadurch sind die beiden auch nicht wirklich produktiv zusammengekommen.