Gesehen: Pina (2011) - Kollektive Ekstase
Hier geht es nicht nur darum, Pina Bausch ein titanisches Monument zu schaffen.

Die Momente, die hier klar in 3D gedacht wurden, springen einem regelrecht ins Gesicht und man kann erahnen, was diesem Film ohne diesen Effekt alles abgeht. Trotzdem gelingen Wim Wenders hier Einstellungen, die auch ohne dieses bildtechnische Feature gelingen, weil sie extrem gut die Dreidimensionalität von Tanz mit einer zweidimensionalen Rezeption verschränken.
Vor allem die Momente kollektiver Ekstase kommen da besonders gut zur Geltung. Denn sie schaffen es, die Ekstase nicht nur als auf das Publikum überschwappendes Gefühl zu beschreiben, sondern eben auch als kollektive Erfahrungen, die die Tänzer*innen auf der Bühne machen.
Ich finde es immer nicht so leicht, in mir vergleichsweise fremden Kunstformen die – in diesem Fall – Tänzer*innen mehr als nur als Pinsel, als Werkzeug – in diesem Fall von Pina Bausch – zu betrachten. Denn auch sie schaffen durch ihre Interpretation der choreografischen Vorgaben selbst ein eigenes Kunstwerk, das natürlich für sich stehen kann und auch darf. Auch dem zollt Wenders Respekt und lässt sich eigentlich kaum – ob nun bewusst oder nicht – darauf ein, nur Pina Bausch ein titanisches Monument zu schaffen.
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