Gesehen: The Fly (1986) - Rage as the Machine
Cronenberg inszeniert eine Transgression, die sich strukturell auf heutige Radikalisierungsprozesse übertragen lässt.

2025 resoniert THE FLY für mich vor allem als Geschichte einer Radikalisierung; als Geschichte eines sich seiner selbst extrem unsicheren Mannes, dessen Wunsch nach Erfüllung, Validierung und Anerkennung – auch beim gegenüberliegenden Geschlecht – immer mehr Besitz von ihm ergreift, erst seinen Geist, dann seinen Körper übernimmt und zerfrisst.
Der Mann schafft eine hermetisch abgeriegelte Echokammer, deren einziger Bewohner er selbst ist. Er verfällt einem falschen Heilsversprechen, das er sich selbst gibt, und der selbstverschuldeten Sunk-Cost-Fallacy.
Der Körper des Mannes wird nicht nur in Teilen zur Fliege, sondern schließlich auch zur Maschine. Das lässt sich als Körperumbau, als transhumanistisch lesen – oder eben als finaler Vollzugsschritt hin zur Einswerdung mit der Maschine, dem System. Das System wiederum ist hier klar maskulinistisch. Daran kann er als Mensch nur zerbrechen.
★★★★☆
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