Gesehen: Fast Company (1979) - Capitalism Core
Im Vergleich zum vorherigen RABID ein radikaler Kontrast – eben weil es an Radikalität fehlt.

Im Vergleich zum vorherigen RABID ist das natürlich ein radikaler Kontrast. Den Bildern geht nicht nur jegliche Drastik ab, sie sind auch noch total konventionell geschliffen. Aber thematisch ist das schon mal ein Vorstoß in eine ähnliche Richtung, die Cronenberg später etwa mit COSMOPOLIS einschlagen sollte: Capitalism Core – hier stilistisch nur mehr ROCKY statt AMERICAN PSYCHO.
Denn auch hier geht es um den Arbeiter, den vermeintlichen Star, dessen einzige Daseinsberechtigung es letztlich ist, Gewinne für andere zu erwirtschaften. Dafür setzen sie ihren Körper und ihr Leben aufs Spiel.
Unternehmerisches Risiko und das des Arbeiters stehen in keinem Verhältnis. Der Unternehmer kann bei sinkenden Gewinnen einfach die Reißleine ziehen und immer noch weich fallen, der Arbeiter steht vor dem Nichts oder sogar dem eigenen Unfalltod.
Die Perversion des Ganzen: Sportlicher Erfolg ist hier – und im übertragenen Sinne auch im Kapitalismus – gleichermaßen wirtschaftlicher Verlust. Es geht nur darum, Sponsorenlogos so lange wie möglich im Blick zu behalten. Wer gewinnt, ist zu schnell und verkürzt das Aufmerksamkeitsfenster für die Produkte der Geldgeber:innen.
Das filmische Gesamtpaket ist nur leider nicht so interessant. Die Zeichnung des Drag-Racing-Milieus ist einigermaßen spröde und mit schnarchigen Stereotypen besetzt. In denen steckt zwar sicherlich auch eine Menge Wahrheit, aber die klischierte Inszenierung übertüncht diese Wahrheit letztlich.
★★½☆☆
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