Kinotagebuch: Yes (2025) - Überwältigungskino
Nadav Lapid hadert – mit seinem Geburtsland Israel, den Folgen des 7. Oktober 2023 und irgendwie auch mit der Liebe.

In Leipzig läuft vom 11. bis zum 21. September 2025 die mittlerweile elfte Ausgabe des Gegenkino-Festivals. Einer der beiden Eröffnungsfilm war Nadav Lapids YES. Als großer Fan von Lapids SYNONYMS (2019) konnte ich mir den natürlich nicht entgehen lassen.



Meine Gedanken zum Film gibt's aber dieses Mal nicht in Gänze hier im Blog oder auf Letterboxd, sondern etwas runder geschrieben als „richtige" Kritik drüben bei Kino-Zeit! Hier ein kleiner Ausschnitt:
Nadav Lapid inszeniert zunächst ein regelrechtes Überwältigungskino, das alle Sinne angreift – mit wildem Schnitt, radikalem Soundtrack samt großer Vorliebe für völlig enthemmten Eurodance und zuckenden Lichtern. Er lässt seinen Figuren und uns als Publikum erst mal keine Zeit und keinen Raum zum Denken – und eben auch nicht zum Fühlen. Yes ist somit auch ein Kino des Verdrängens. Damit beschreibt Lapid eine Realitätsflucht, die sich eben aus dieser Verdrängung speist, aber auch aus der absoluten Unfähigkeit, auf das zu reagieren, was am 7. Oktober seinen Lauf nahm – persönlich, gesellschaftlich und politisch.

Regulärer deutscher Kinostart im Verleih von Grandfilm ist derzeit für den 13. November 2025 geplant.