Gesehen: Stereo (Tile 3B of a CAEE Educational Mosaic) (1969) - Sprachfragen
Spannend zu sehen, wie sehr Cronenberg 1969 schon Themen vorgreift und beackert, die uns auch heute noch beschäftigen.

Spannend ist es schon zu sehen, wie sehr Cronenberg 1969 schon Themen vorgreift und beackert, die uns auch heute noch beschäftigen.
Er stellt die Frage, wie viel von unserem Verhalten nur soziale Konstruktion ist und stellt dabei die Macht der Sprache zur Debatte. Dass Sprache auch Realität schafft, ist klar. Aber hier geht es auch darum, ob wir bestimmte Rollenzuschreibungen und Verhaltensmuster nur an den Tag legen, weil wir mit unserer Sprache nicht dazu in der Lage sind, die zugrunde liegenden Komplexitäten adäquat abzubilden.
Und ist es vielleicht ausgerechnet diese Unzulänglichkeit der Sprache wiederum genau das, was uns davon abhält, wahnsinnig zu werden, uns gegenseitig zu zerfleischen? Was unsere inneren psychischen Abgründe in Schach hält?
So interessant das alles ist, so wenig tut der Film jedoch dafür, das auch mit filmischen Mitteln zu transportieren und zu unterstreichen. Durch das permanente Voiceover wird eine Behauptung nach der anderen aufgestellt, die auf der Bildebene jedoch nie wirklich hergeleitet oder doppelbödig impliziert werden. Da verpufft ganz schön viel im Nichts.
Die Kritik auf Letterboxd:

Die Kritik als Tonspur:

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