Gesehen: Highest 2 Lowest (2025) - Raplyrik mit Swagger

Spike Lee erfindet Akira Kurosawa neu in der politischen Realität des New Yorks von heute.

Gesehen: Highest 2 Lowest (2025) - Raplyrik mit Swagger
Foto: Apple TV+

Der absolute Swagger dieses Films ist total over the top, dadurch aber nicht weniger verführerisch. Das Tempo, das Timing, der Rhythmus, den Spike Lee hier mitbringt, versucht nicht einfach nur plump das große filmische Vorbild von Akira Kurosawa zu imitieren. Es werden trotz zahlreicher Anspielungen und Zitate wirklich eigene Akzente gesetzt.

Spike Lee findet einen eigenen Rhythmus, mit dem er sich in der Textästhetik dem Rap annähert. Den Dialogen, den Wortgefechten haftet schon etwas Lyrisches an, wie es auch im Rap und Hip-Hop zu finden ist. Das funktioniert natürlich besonders gut wie hier eingebettet in die bei Spike Lee zahlreichen obligatorischen Liebeserklärungen an New York City – niemals aufdringlich, aber immer präsent durch ein gelungen angelegtes Zusammenspiel.

Lee behält sich also stets seine individuelle Perspektive. Die Kreuzungen im Film, an denen er in eine andere Richtung als Kurosawa abbiegt, sind nicht verzweifeltes Bemühen um Distinktion. Sie sind ein notwendiger Perspektivwechsel hinsichtlich der politischen Realitäten unserer Welt.

Teil dieser Realität ist es nun mal, dass die Polizei einem Schwarzen Menschen tendenziell nicht zuhört, ihm nicht glaubt, sich nicht auf seiner Seite versteht und die eigenen Vorurteile nicht überwinden kann. Also ist es nur folgerichtig, dass die Betroffenen sich alleine-, zurück- und verlassen fühlen und deshalb die Dinge selbst in die Hand nehmen. Weil nur das zum Ziel, zur Gerechtigkeit führt.

Doch auch das lässt Spike Lee nicht zu einer verklärten Emanzipationsgeschichte verkommen. Denn zu unserer und der Realität des Films gehört eben auch, dass all das innerhalb eines rassistischen, ausbeuterischen und unterdrückerischen Systems passiert. Unterm Strich sind hier zwei Schwarze Menschen dazu verdammt, gegeneinander zu kämpfen. Gewinnen kann nur einer. Dieses Infighting ist kein Bug, sondern ein Feature des Systems. Denn damit können die Unterdrücker:innen weiter ihre Macht absichern.

★★★½☆

🇺🇸/🇯🇵, R: Spike Lee, D: Denzel Washington, Jeffrey Wright, Ilfenesh Hadera, Elijah Wright, Aubrey Joseph, A$AP Rocky, John Douglas Thompson, LaChanze, Dean Winters, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Apple TV+

Den Film streamen:

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Die Kritik auf Letterboxd:

A ★★★½ review of Highest 2 Lowest (2025)
Der absolute Swagger dieses Films ist total over the top, dadurch aber nicht weniger verführerisch. Das Tempo, das Timing, der Rhythmus, den Spike Lee hier mitbringt, versucht nicht einfach nur plump das große filmische Vorbild von Akira Kurosawa zu imitieren. Es werden trotz zahlreicher Anspielungen und Zitate wirklich eigene Akzente gesetzt. Spike Lee findet einen eigenen Rhythmus, mit dem er sich in der Textästhetik dem Rap annähert. Den Dialogen, den Wortgefechten haftet schon etwas Lyrisches an, wie es auch im Rap und Hip-Hop zu finden ist. Das funktioniert natürlich besonders gut wie hier eingebettet in die bei Spike Lee zahlreichen

Die Kritik als Tonspur:

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HIGHEST 2 LOWEST (2025, Spike Lee)
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