Gesehen: Eight Postcards from Utopia (2024) - Capitalismus Romanus
Das ist einfach total clever kuratiert.

Faszinierend, wie durch gezieltes und cleveres Kuratieren die Strategien und politischen, gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Ziele von Konzernen hervortreten. Denn die Vorstellung, dass Kapitalismus und Konsum patriotische Akte sind oder gar in einer Traditionslinie mit etwa dem Römischen Reich stehen, ist natürlich hanebüchen. Aber es ist wie mit so vielen anderen Dingen: Wenn sie nur oft genug wiederholt werden, werden sie zwar nicht wahrer, aber eben trotzdem als Wahrheit abgespeichert.
Gleichzeitig darf es sich der Kapitalismus nicht erlauben, eine utopische Zukunft zu zeichnen. (Die Frage ist letztlich auch, ob es im Kapitalismus überhaupt eine utopische Zukunft geben kann...) Die Menschen müssen daran glauben, dass sie Kraft ihres eigenen Konsums ihre Gegenwart zur Utopie werden lassen können. Denn die Zukunft ist das Problem von Zukunftsmenschen.
Dabei wird verschleiert: Bedingungsloser Konsum versichert, dass die Dinge bleiben, wie sie sind. Bedingungsloser Konsum zementiert gesellschaftliche, politische und ökonomische (Macht-)Verhältnisse und verklärt Klassenbewusstsein. Es wird suggeriert: Der Mensch ist nur, wenn er konsumiert. Klassenbewusstsein und Moral stören da nur.

