Gesehen: Amores Perros (2000) - Opfer des eigenen Formfetisches
Alejandro González Iñárritus Spielfilmdebüt krankt bereits an den vor allem in seinen späteren Werken zutage tretenden Manierismen.

Diese radikale Handkamera, die nicht nur sehr nah an den Figuren ist, sondern sich ihnen regelrecht aufdrängt und kurz davor ist, selbst ins Geschehen einzugreifen, ist schon spannend. Sie macht uns zu einem Teil der Szene, zu einer überwachenden Instanz, die mit scharfem Auge regelrecht darauf lauert, dass die Figuren einen Fehler machen – denn dass und nicht ob sie Fehler machen werden, scheint gesetzt.
Aber genau daran ist auch ein bisschen mein Problem mit diesem Film festzumachen. Alejandro González Iñárritu nimmt sich so enorm wichtig, dass es mich ermüdet. Diese Struktur mit den drei mehr oder weniger miteinander in Verbindung stehenden Geschichten ist total aufgeblasen und gaukelt eine Vielschichtigkeit vor, die Geschehen und Figuren tatsächlich nie erreichen. Iñárritu wird Opfer seines eigenen Formfetisches.
★★★☆☆

