Gesehen: The Killer (2024) - Instagrammatic Bloodshed

John Woo findet hier, was er mit SILENT NIGHT vergeblich versucht hat.

Gesehen: The Killer (2024) - Instagrammatic Bloodshed
Foto: Universal Studios

Ich bin wirklich kein Heroic-Bloodshed- und John-Woo-Experte. Nach SILENT NIGHT mit Joel Kinnaman, den ich wirklich unerträglich fand, hatte ich wirklich keine großen Erwartungen an diese Neuinterpretation seines eigenen Hong-Kong-Klassikers, den ich zudem auch (noch) nicht gesehen habe. Mit diesem fehlenden Kontext kann ich jedoch sagen: Mir hat das wirklich gefallen.

In SILENT NIGHT hat John Woo sinngemäß nach einer Sprache ohne Worte gesucht, sie aber nicht gefunden. Dafür gelingt ihm dieses Vorhaben in THE KILLER, dem ich das Label Instagrammatic Bloodshed aufdrücken möchte. Woo bedient sich der Ästhetik des Influencer:innen-Zeitalters und orchestriert sich daraus eine eigene Sinfonie zusammen. Er spielt mit der absolut aalglatten Künstlichkeit dieser Bilder, für die jede noch so banale Bewegung zu einem epischen Move inszeniert wird.

Aber nicht nur ästhetisch, sondern auch strukturell nähert sich Woo an die digitale Selbstdarstellung bzw. Kommunikation an, deren Kern der Remix ist. Auch Woo remixt: JOHN WICK, MISSION IMPOSSIBLE und THE INTOUCHABLES, aber auch Anleihen an Ai Weiweis Stuhlinstallationen finden sich versatzstückartig in THE KILLER. Nur passieren diese Zitate hier nicht aus reinem Selbstzweck, sondern sie werden (zueinander) in einen neuen Kontext gesetzt. Sie sind gleichzeitig (Selbst-)Referenz, Dekonstruktion und neuer Ausdruck.

Als formale Versuchsanordnung hat mir dieser Film also ziemlich viel Spaß bereitet.

★★★½☆

🇨🇦/🇺🇸, R: John Woo, D: Nathalie Emmanuel, Omar Sy, Sam Worthington, Diana Silvers, Grégory Montel, Saïd Taghmaoui, Éric Cantona, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Universal Studios

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A ★★★½ review of The Killer (2024)
Ich bin wirklich kein Heroic-Bloodshed- und John-Woo-Experte. Nach SILENT NIGHT mit Joel Kinnaman, den ich wirklich unerträglich fand, hatte ich wirklich keine großen Erwartungen an diese Neuinterpretation seines eigenen Hong-Kong-Klassikers, den ich zudem auch (noch) nicht gesehen habe. Mit diesem fehlenden Kontext kann ich jedoch sagen: Mir hat das wirklich gefallen. In SILENT NIGHT hat John Woo sinngemäß nach einer Sprache ohne Worte gesucht, sie aber nicht gefunden. Dafür gelingt ihm dieses Vorhaben in THE KILLER, dem ich das Label Instagrammatic Bloodshed aufdrücken möchte. Woo bedient sich der Ästhetik des Influencer:innen-Zeitalters und orchestriert sich daraus eine eigene Sinfonie zusammen. Er