Wim Wenders bei Alles gesagt?: „Es ist toll, wenn man fertig ist, loslassen kann und weiß: Das gehört jetzt jemand anderem."
Zum 80. Geburtstag des Filmemachers gibt es etwas mehr als sieben Stunden Gespräch mit der Zeit auf die Ohren.

Mehr als sieben Stunden Gespräch mit Wim Wenders hat die Zeit am Donnerstag in ihrem Podcast Alles gesagt? veröffentlicht. Die allergrößten Hoffnungen hatte ich nicht, nachdem Jochen Wegner in der Ausgabe mit Thomas Ostermeier, dem künstlerischen Leiter der Schaubühne Berlin, Lars Eidinger sinngemäß in den Olymp der deutschen Schauspielkunst gehoben hat und dabei Film explizit mitmeinte 😅
Ich hab's mir natürlich trotzdem komplett gegeben. Sehr biografische sieben Stunden waren das, denn Jochen Wegner und Christoph Amend haben Wenders einfach sehr viel reden lassen – und das kann er am laufenden Band. Natürlich kann das durchaus auch dem Umstand geschuldet sein kann, dass die Folge am 80. Geburtstag von Wenders veröffentlicht und sicherlich auch vor diesem Hintergrund angerührt wurde.
Vier Dinge haben mir besonders gefallen:
- Claire Denis war vor ihrer eigenen Karriere als Filmemacherin Regieassistentin von Wim Wenders und hat ihm mit ihrem kühlen Kopf gleich mehrfach den Hintern gerettet.
- Harry Dean Stanton war davon überzeugt, seiner Rolle in PARIS, TEXAS (1984) nicht gewachsen zu sein. Also hat er sich mit Zustimmung von Wenders einen jüngeren Schauspieler mit ans Set geholt, dessen einzige Aufgabe es war, ihm gut zuzureden.
- „Es ist toll, wenn man fertig ist, loslassen kann und weiß: Das gehört jetzt jemand anderem." - Wim Wenders 🤝 mein Verständnis von Kunst.
- Wie Wenders Zweck und Arbeit seiner Stiftung beschreibt, was auf dem Verständnis fußt, dass die Filme eben denjenigen gehören, denen sie etwas bedeuten, und nicht mehr Wenders selbst.