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Gesehen: April (2024) - Bilder wie ein Gefängnis

Formal meister*innenhaft und auf jeden Fall jetzt schon einer meiner Filme des Jahres!
Gesehen: April (2024) - Bilder wie ein Gefängnis
Foto: Mubi

An diesem Ort gibt es so viele unwirkliche Räume, durch die ein super unangenehmes, desorientierendes und verlorenes Gefühl transportiert wird. Das geht Hand in Hand mit der Kamera, die mal direkt die Perspektive der Protagonistin einnimmt, mal von außen auf sie schaut. Dadurch entsteht zunehmend eine gewisse Entrücktheit, geprägt durch die bildlich vollzogene Abtrennung des Geistes vom Körper. Nicht nur wir, sondern auch die Protagonistin selbst beobachtet sich von außen – mitunter aus dem Schutz der Dunkelheit heraus, mal aus der Entfernung, mal Wange an Wange. Aber eine voyeuristische Qualität hat das immer.

Genau hier knüpft der Film auch den Anschluss von Form an Inhalt. Die im Verborgenen geleistete Arbeit der Protagonistin arbeitet nicht zwingend aktiv gegen patriarchale Strukturen, aber sie versucht, sie zumindest zu unterlaufen. Das bestehende Machtgefüge wird also durchaus trotzdem infrage gestellt. Genau das ist es, was die Protagonistin zur Zielscheibe der Mächtigen macht. Sie kann sich nie sicher sein, was – oder besser: wer – neben ihr selbst noch im Schatten lauert und es womöglich auf ihr Leben abgesehen hat.

Dazu der absichtlich enger gewählte Bildausschnitt, der hier alles andere als affektiert ist, sondern die Perspektive klug verengt. Das Bild wird so einerseits zu einem regelrechten Gefängnis für die Figuren, andererseits zu einem Korsett, mit dem die ganze Misere gerade so beisammengehalten werden kann.

★★★★½

🇬🇪/🇮🇹/🇫🇷, R: Dea Kulumbegashvili, D: Ia Sukhitashvili, Kakha Kintsurashvili, Merab Ninidze, Roza Kacheishvili, Ana Nikolava, David Beradze, Sandro Kalandadze, Tosia Doloiani, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Mubi

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A ★★★★½ review of April (2024)
An diesem Ort gibt es so viele unwirkliche Räume, durch die ein super unangenehmes, desorientierendes und verlorenes Gefühl transportiert wird. Das geht Hand in Hand mit der Kamera, die mal direkt die Perspektive der Protagonistin einnimmt, mal von außen auf sie schaut. Dadurch entsteht zunehmend eine gewisse Entrücktheit, geprägt durch die bildlich vollzogene Abtrennung des Geistes vom Körper. Nicht nur wir, sondern auch die Protagonistin selbst beobachtet sich von außen – mitunter aus dem Schutz der Dunkelheit heraus, mal aus der Entfernung, mal Wange an Wange. Aber eine voyeuristische Qualität hat das immer. Genau hier knüpft der Film auch den