Gesehen: Showing Up (2022) - Beständiges Gurren

Der Schlüsselmoment passiert für mich bereits sehr früh im Film: Die Vermieterin rettet eine verletzte Taube und bürdet sie der Protagonistin auf, die eigentlich in Ruhe an den Skulpturen für ihre bevorstehende Ausstellung arbeiten will. Und in diese Ruhe drängt nun das leise, aber beständige Gurren des verletzten Vogels.
Die Protagonistin kommt einfach nicht aus ihrer Haut und kann nicht anders, als schließlich mit der Taube zum Tierarzt zu fahren – im vollen Bewusstsein, dass sie sich das wegen ihrer Ausstellung eigentlich nicht erlauben kann.
Aber sie kommt nie zur Ruhe. In ihrem Kopf regieren Erwartungen – reale und vermutete Erwartungen anderer, eigene Erwartungen an sie selbst und niemandem kann sie es jemals recht machen. Die einzige Konstante in ihrem Leben scheint die Habachtstellung zu sein. Wer will jetzt was von mir? Wem muss ich es nun wieder recht machen? Für wen muss ich als nächstes zurückstecken? Bei wem muss ich mich nun wieder entschuldigen? Wann kann ich endlich einfach mal (ich) sein?
Das alles hat schon sehr mit mir resoniert.
★★★★☆


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