Ein Herz für geschriebene Kulturkritik am 24. Juli 2025
Wired wischt weiterhin mit allen schwergewichtigen General-Interest-Medien in den USA den Boden in Sachen Politikberichterstattung auf. Das muss man sich natürlich auch leisten können in einer Zeit, in der Reichweitenbringer und Werbeerlöse wegbrechen.
There are so many reasons to be excited about WIRED’s future. But it’s important to recognize that we’re doing this work within an information ecosystem that’s transforming before our eyes: The platforms on which outlets like WIRED used to connect with readers, listeners, and viewers are failing in real time; Facebook traffic disappeared years ago, and now Google Search is dwindling as the company reorients users to rely on AI Overviews instead of links to credible publishers. More and more users are also skipping Google altogether, opting to use chatbots like ChatGPT or Claude to find information they once relied on news outlets for. Meanwhile, AI-generated slop and mis- and disinformation are seeping into the internet’s every pore, polluting social media feeds and drowning out news and human-driven storytelling.
At WIRED, our solution to this so-called “traffic apocalypse,” and the AI sloppification of the internet, is simple: connect our humans to all of you humans.
Zu haben ist das alles ab 2 US-Dollar im Monat, was wirklich lächerlich wenig für das reichhaltige Angebot ist.

Die (Almost) Dialies sind mein kuratierter Blick auf das Internet – irgendwo zwischen (Pop-)Kultur, Medien, Politik und dem ganzen anderen Wahnsinn. Wenn du magst, auch in deinem Postfach!
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hat Verfassungsbeschwerde gegen die Nutzung von Überwachungssoftware von Palantir, einer Bude von Peter Thiel, durch die bayrische Polizei erhoben. Gut so! Wenig überraschend liebäugelt damit auch der sächsische Innenminister und es braucht hier dringend bundesweite Intervention.
„Bayern ist nicht Gotham City. Die Polizei darf bei ihren Ermittlungen keine intransparenten Algorithmen ans Steuer lassen“, kritisiert Franziska Görlitz, Juristin und Verfahrenskoordinatorin bei der GFF. „Schon wer Anzeige erstattet, Opfer einer Straftat wird oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort ist, kann durch die Software ins Visier der Polizei geraten.“
(Ich kann die „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten"-Fraktion schon lamentieren hören...)
"i asked grok" "i asked chatgpt" yeah well i asked carl sagan and he said the greatest enemy of knowledge is not ignorance but the illusion of knowledge 🧪
— Dr. Davey F. Wright ⛏️🦕🧬 (@daveyfwright.bsky.social) 2025-07-18T04:12:14.270Z
Joint statement on Gaza from AFP, AP, BBC News and Reuters
— AFP News Agency (@en.afp.com) 2025-07-24T09:11:06.714Z
Johannes Franzen widmet sich in der jüngsten Ausgabe seines Newsletters Kultur & Kontroverse literarischer Konsumethik mit Blick auf das Harry Potter-Universum im Kontext der offen transfeindlichen Agenda von J.K. Rowling.
Wo und wie entsteht aber überhaupt der Schaden, den die wütende Community im Fall der Auseinandersetzung mit “Harry Potter” anmahnt. Der Konflikt, der seit einigen Jahren innerhalb des (ehemaligen) Fandoms ausgefochten wird, dreht sich um die Frage, ob Rezeption überhaupt noch möglich ist, oder ob jeder Konsum von “Harry Potter”-Medien politisch unmöglich gemacht wurde.

Nach Valve knickt nun auch Itch vor dem Druck der großen Zahlungsdienstleister wie Visa und Mastercard ein und kehrt „all adult NSFW content" aus dem Sichtfeld. Wobei „einknicken" im Fall von Itch vielleicht etwas zu anklagend formuliert ist. Denn das Machtgefällt ist hier einfach extrem und es ist nicht so, als ob es eine wirkliche Wahl gäbe.

Hagen Terschüren kommentiert drüben auf Bluesky die ganze Sache treffend in einem Thread:
was wir hier erleben ist rechtsradikaler kulturkampf ausgeübt durch zahlungsanbieter-monopole, die wie infrastruktur reguliert sein sollten, weil es keine alternativen gibt. visa und mastercard bestimmen, was online erlaubt ist. beeinflusst werden sie seit jahrzehnten von evangelikalen in den usa.
— hagen terschüren (@ausnahmsweise.net) 2025-07-24T09:55:23.214Z
Neu in der ARD-Mediathek (und noch bis zum 23. August 2025) steht Emma Seligmans großartiger SHIVA BABY (2020) mit Rachel Sennott und Molly Gordon.
Richard Brody, Filmkritiker beim New Yorker, hat einen großartigen Text über den weiterhin bestehenden Wert von Kulturkritik geschrieben. (€)
Far from being a journalistic relic, as suggested by recent developments at the New York Times, arts criticism is inherently progressive, keeping art honest and pointing toward its future.

Petra Fröhlich wirft unter der treffenden Headline „Schweigen für Gold" noch einmal ein Schlaglicht auf den derzeit in Riad stattfindenden Esports World Cup, der letztlich Teil von Saudi Arabiens Sportswashing-Strategie ist.

An dieser Stelle möchte ich noch mal anmerken, dass Ralf Reichert, ESL-Gründer und laut Linkedin CEO der sogenannten Esports World Cup Foundation, erst im Dezember im Book of Counter-Strike noch darüber schwadronieren durfte, dass Saudi Arabien ja auf einem total guten Weg sei und man das auch merken würde, wenn man mal vor Ort gewesen wäre. Außerdem wäre der Kronprinz selbst Gamer und so. Er spricht von Mohammed bin Salman, der nachweislich den brutalen Mord am regimekritischen Journalisten Jamal Kashoggi in Auftrag gegeben hat.
Seit den vorherigen Dailies habe ich Meinungen zu diesen Filmen gehabt:


AHH
— Endless Screaming (@infinitescream.bsky.social) 2025-07-24T15:28:27.84092300Z
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