Gesehen: Heretic (2024) - Dantes Twistorgie

Kurzzeitig war der Film auf einem echt guten Weg hinein in die ideologische Teilmenge zwischen (institutionalisierter) Religion und absurdem Verschwörungsglauben in den psychotischen Tiefen von QAnon und Co. Kurzzeitig ist es fast wie ein Ringen darum, wer den hanebücheneren Quatsch am besten rationalisieren kann.
Aber das zerfasert alles bzw. wird auch recht schnell wieder über Bord geworfen. Dem Film fehlt es an Konsequenz in der Metaphorik. Er will alles sein und ist damit nichts richtig – weder Religionskritik mit Anleihen an Dantes Inferno noch Sektion von Verschwörungsideologien.
Der Film gräbt sich mit jeder einzelnen Wendung immer mehr Wasser ab. Das Verwirrspiel geschieht im Verlauf immer mehr aus reinem Selbstzweck. Es geht immer weniger darum, den Finger in Wunden zu legen, Verhältnisse infrage zu stellen, sondern nur noch um die falsche Fährte der falschen Fährte wegen.
Jaja, Hugh Grant macht das schon irgendwie ganz passabel. Aber das trägt eben keinen Film und Twists sind halt einfach kein Qualitätsmerkmal per se.
★★½☆☆


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