Die an der Oberfläche treibenden Themen von Freundschaft, Familie und Liebe sind auch hier total abgegriffen und kaum interessant. Besonders originell ist meine Lesart des Films als Allegorie auf Konsum und Kapitalismus wahrscheinlich auch nicht. Aber sie bietet letztlich doch mehr Futter und zeitgeistige Reibungsfläche.
Der anfangs noch gar nicht so wilde Roboter knallt auf den abgelegenen Planeten und beginnt umgehend damit, jedem dahergelaufenen Tier ungefragt seine Rabattcodes wortwörtlich ins Gesicht zu drücken – wie ein wandelnder Podcast und immer in der Annahme, sich erwartungsgemäß zu verhalten.
Doch es gibt offensichtlich Lebewesen, die gar nicht nach dem erwarteten Muster funktionieren, die nicht von Werbung verführt, von Konsum befriedigt und von wirtschaftlichem Wachstum mit Glückshormonen überschüttet werden. Konsum und die enge Verzahnung mit dem Kapitalismus sind folglich kein naturgegebener Zustand, der hinzunehmen ist, sondern etwas, das erlernt und antrainiert ist. Im Umkehrschluss lässt sich diese lebensraumzerstörende Misere also auch überwinden.
Jede Szene, in der Ausschnitte aus dem Lebensraum der Menschen zu sehen sind, zeichnet kein erstrebenswertes Bild. Metropolen sind längst im übertragenen und ganz konkreten Sinne untergegangen. Zitadellenähnliche Fabriken zieren die karge Landschaft. Ein Werbespot verspricht allen Menschen nahezu grenzenlose Freizeit, solange es nur genügend Roboter für die Drecksarbeit gibt.
Dieses auf höher, schneller, weiter, number go up und grenzenloses Wachstum ausgelegte System sieht es nicht vor, dass eine:r aus dem Rahmen fällt. Denn dann gerät alles nicht ganz so hoch, etwas langsamer und kürzer als prognostiziert. Doch das ist in der kapitalistischen Logik nicht vorgesehen.
Das war es also, was mich bei diesem Film bis zum Schluss vorrangig umgetrieben hat.
Mit der Ästhetik der Bilder hadere ich jedoch. Dieser winzige Hauch von Impressionismus, der hier durch die Animation weht, gefällt mir sehr. Gleichzeitig wurde jedoch eine perfekte Maschine geschaffen, deren einziges Ziel es ist, vermeintliche Imperfektion zu produzieren. Das finde ich auf eine gewisse Art unehrlich und löst in mir ein befremdliches, komisch unangenehmes Gefühl aus.
★★★☆☆
