Gesehen: Miller's Girl (2024)
Wilde These, aber vielleicht eignet sich Dark Romance gar nicht dazu, derlei Machtstrukturen zu ergründen? Konkret in diesem Fall ist das jedenfalls so. Denn Komplexität und Grauzone werden lediglich behauptet.
Hier geht es nicht um Transgression oder auch nur eine erotische Gratwanderung, sondern letztlich um eine grotesk verschobene Wahrnehmung von Täter und Opfer, die mit einem „Irgendwie sind doch beide ein bisschen Schuld" und ein bisschen Genrekitsch überspielt werden soll.
So komplex wie der Film offenbar seine Fragestellungen begreift, so klar ersichtlich sind die Antworten darauf. Ein deutlich älterer Mann überschreitet mehrere Grenzen zu seiner gerade 18 Jahre alten Schülerin, die natürlich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihm steht. Er weiß, wo die Grenzen liegen, aber sie sind ihm egal. Welchen wie auch immer gearteten Profit die Schülerin daraus zu schlagen versucht, ist völlig egal. Nur scheint das dem Film nicht wirklich klar zu sein.
★☆☆☆☆