3,2,1 – ein zuversichtliches Blog-Stöckchen von Dirk von Gehlen

Der geschätzte Dirk von Gehlen hat ein Blockstöckchen geworfen:
Es sind komplizierte Zeiten (vielleicht nicht die schlimmsten). Und vor lauter Krisen geht vor allem das Gefühl verloren, selbst etwas beitragen oder ändern zu können. Die kleine Liste aus zehn Dinge, die jede und jeder tun kann, um sich für Demokratie zu engagieren, brachte mich auf die Idee, ein Blogstöckchen zu werfen. So nennt man die Aufforderung an andere Blogger:innen, Fragen nach einem bestimmten Muster zu beantworten.

Die „Zehn Dinge, um nicht zynisch zu werden und demokratisch zu bleiben" fand ich sowieso schon so gut, dass ich sie auch hier im Blog festgehalten habe. Deshalb möchte ich auch hier meinen Teil dazu beitragen und das Stöckchen aufgreifen.
Drei Dinge, für die ich mich engagiere
Ich demonstriere gegen rechts und rechte Politik.
Ich verbringe Zeit in Kind Words 2.
A game about being kind to real people. Send nice letters from your cozy room, go outside and say hi to your neighbors, swap recommendations, dress up for the poetry slam and add your dreams to a sky full of wishes. Join a community of real people with their hearts on their sleeves.
Ich unterstütze unabhängige Filmkritik finanziell.
Zwei Phänomene, die mich positiv stimmen
- Seit mehr als einer Woche Gints Zilbalodis, wie er sich apfelessend in seiner Bettnische zusammen mit seinem Hund über die zwei Oscar-Nominierungen für seinen Film FLOW freut. Es ist einfach so aufrichtig und darin total ansteckend.

- Der für sich stehend natürlich traurige Tod von David Lynch. Der hat mich nämlich unerwartet stark berührt. Und das stimmt mich unendlich positiv. Denn bei aller kritisch-analytischer Auseinandersetzung mit Kunst kommt es manchmal zu kurz, sich von einem Werk auch einfach mal überwältigen zu lassen. David Lynch hat das bei mir jedoch regelmäßig geschafft. Und die Art und Weise, wie in meiner Ecke des Internets um Lynch getrauert und über durch ihn erlangte Inspiration gesprochen wurde, stimmt mich hoffnungsvoll. Kunst kann wirklich etwas bewegen.

Ein Zitat, das mir hilft:
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Üblicherweise wird dieser Spruch, zumindest popkulturell betrachtet, mit den Anonymen Alkoholikern verbunden. Es ist laut Wikipedia ein Gelassenheitsgebet des US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr und kommt daher eigentlich mit dem Vorsatz „Gott" daher.
Den brauche ich persönlich nicht und bete daher den Spruch auch nicht. Aber seit Jahresanfang und ganz besonders in den vergangenen Tagen ist es – jedenfalls für mich – nicht immer leicht, den sich überschlagenden Ereignissen und Entwicklungen standzuhalten und sich nicht überwältigen zu lassen.
Der Spruch hilft mir tatsächlich dabei, nicht durchzudrehen und mich dessen zu vergewissern, dass ich (ohne mein Zutun) geschehene Dinge nicht mehr ändern kann, aber dass ich Teil derer sein kann, die für uns alle eine bessere Zukunft wollen.