Fortschritt zurück: Zuckerberg stampft unabhängige Faktenchecks ein
Dass Elon Musk das Internet und in Konsequenz die Welt zu einem objektiv schlechteren Ort macht, beziehungsweise machen will, ist unstrittig. Was mich letztlich nicht wundert, aber dennoch erschreckt: Wie schnell die großen Tech-CEOs vor dem noch nicht mal die Geschäfte führenden Donald Trump auf die Knie gegangen sind, um ihn mit Geld zu beschmeißen und ihm in vorauseilendem Gehorsam die Füße zu küssen.
Facebooks Herrscher Mark Zuckerberg stimmt nun auch (wieder) mit in den von Musk dirigierten Chor ein. Bruna Horvath hat bei NBC News aufgeschrieben, was Zuckerberg in einem Video angekündigt hat:
"We're gonna get back to our roots and focus on reducing mistakes, simplifying our policies and restoring free expression on our platforms," Zuckerberg said in a video. "More specifically, here's what we're going to do. First, we're going to get rid of fact checkers and replace them with community notes similar to X, starting in the U.S."
Die hier gewählte Sprache entlarvt eigentlich schon, wessen Geistes Kind Zuckerberg ist. Wer etwas loswerden, sich etwas entledigen will, der hat sich zuvor davon mindestens einmal übel belästigt gefühlt.
Ich frage mich: Wie genau schränken Faktenchecks die (US-amerikanische) Redefreiheit ein? Mir ist nicht bekannt, dass bisherige Faktencheck-Dienstleister wie dpa oder AFP Inhalte von der Plattform löschen oder deren Verbreitung einschränken können.
Welche Assoziationen bei mir geweckt werden, wenn Zuckerberg davon spricht, zurück zu den Wurzeln zurückzukehren, lässt sich unter anderem bei Amnesty International nachlesen:
Die Algorithmen des Facebook-Mutterkonzerns Meta und dessen rücksichtslose Gewinnmaximierung haben laut einem neuen Bericht von Amnesty International wesentlich zu den Gräueltaten des myanmarischen Militärs gegen die ethnische Gruppe der Rohingya im Jahre 2017 beigetragen.
You know? The good old times...
Postskriptum:
Donations to Biden's inaugural fund in 2021: Meta = $0 Tim Cook = $0 Sam Altman = $0 Google = $200,000 Amazon = $200,000 Donations to Trump's inaugural fund in 2025: Meta = $1,000,000 Tim Cook = $1,000,000 Sam Altman = $1,000,000 Google = $1,000,000 Amazon = $1,000,000 The oligarchy is here.
— Keith Edwards (@keithedwards.bsky.social) 5. Januar 2025 um 03:52