Gesehen: Sterben (2024)
Viel Zeit nimmt sich Matthias Glasner, um dieses Bild vom Umgang mit dem Tod im Kontext unserer Zeit – geprägt von sich verändernden Vorstellungen von Familiengeflechten und zunehmender Enttabuisierung psychischer Erkrankungen – zu zeichnen. Und die braucht es, um sich nicht ungewollt in grobschlächtigen Schuldzuweisungen und/oder moralisierenden Predigten zu ergehen.
Am Ende mag das eine Frage des Geschmacks und der Erwartungshaltung sein. Aber wie sehr dieser Film auf die Psyche seiner Figuren bedacht ist und das der einzige Einfallswinkel dieser Betrachtung zu sein scheint, dass es lediglich Innenwelt und kaum Außenwelt in diesem Geflecht zu geben scheint, keine wirkliche Wechselwirkung zwischen diesen Sphären zu bestehen scheint, sondern im Außen nur aus dem Inneren heraus provozierte Bewegungen entstehen.
Und am Ende erscheint mir persönlich die Erkenntnis, dass erst der Tod das Leben zum Leben macht, in dieser Form jedoch einigermaßen banal.
Außerdem hat dieser Film auch nichts an meiner Haltung zu Lars Eidingers Schauspiel geändert. Das funktioniert nämlich erstklassig im Theater, ist aber vor einer Kamera ziemlich konstant eine mittelschwere Katastrophe.
★★★☆☆