Gesehen: House by the River (1950)
Es geht um hegemoniale Männlichkeit und die hässliche Fratze, mit der Menschen genüsslich andere herabwürdigen, wenn sich ihnen auch nur der Hauch einer Chance dazu bietet.
Aber vor allem ist es spannend, den Film durch unsere aktuelle Gesellschaftsdiskurs-Brille zu schauen. Denn auch hier tobt unterm Strich ein uns doch mehr als gut bekannter Kulturkampf: Justiz vs. Gericht der öffentlichen Meinung. Es wird lauthals (vor allem am rechten Rand) darüber gestritten, ob nun „Im Zweifel für die/den Angeklagt*en" oder „Wir müssen Opfern glauben" gilt. Dabei schließt sich das doch gar nicht aus. Aber solange das Gebrüll nur laut genug ist, können sich Täter*innen im Hintergrund unbemerkt und vor allem ungesühnt davonstehlen.
Der Film beweist damit: seine zeitlosen Qualitäten und die Existenz des von mindestens mal konservativen Kräften angetriebenen diskuriven Hamsterrads, aus dem wir nicht herauszukommen scheinen.
★★★½☆