Gesehen: Bis zum Ende der Nacht (2023)

Gesehen: Bis zum Ende der Nacht (2023)
(c) Grandfilm

Der deutsche Gegenwartskrimi weiß dank Christoph Hochhäusler doch noch zu überraschen – nämlich fast schon alleine wegen des gelungenen Versuchs, einen Film in unserer Gegenwart und nicht über unsere Gegenwart zu erzählen.

Die Protagonistin ist eine trans Frau. Auch das ist ein Thema des Films. Aber nicht Dreh- und Angelpunkt. Trotzdem verschließt der Film nicht die Augen davor, dass die reine Existenz dieses Menschen innerhalb dieses Milieus voller toxischer Testosteronbolzen für transphobe Ausbrüche sorgt. Es werden in kondensierter Form Konflikte verhandelt, die gegenwärtiger kaum sein könnten.

Letztlich geht es jedoch um das Auseinanderdröseln eines Geflechts aus Abhängigkeitsverhältnissen, Liebe, roher sexueller Anziehung und Macht. Es wird darum gerungen, all das irgendwie in Einklang zu bringen, obwohl es vielleicht noch nie im Einklang war und vielleicht auch niemals wird. Was bleibt, ist die verklärte Erinnerung an ein längst vergangenes Gefühl, das niemals wiederkehren kann. Und endloser Schmerz.

Was ich gestehen muss: Ich habe unverhältnismäßig oft darüber nachgedacht, was wohl der Tatort aus dieser Figurenanordnung gemacht hätte. Alleine der Versuch, mir das auszumalen, gipfelte schon in jeder Menge Fremdscham. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Film über unsere Gegenwart geworden wäre. Und dazu noch kein guter.

★★★½☆

DE, R: Christoph Hochhäusler, D: Thea Ehre, Timocin Ziegler, Michael Sideris, Rosa Enskat, Ioana Iacob, Aenne Schwarz, Sahin Eryilmaz, Trailer, Wikipedia
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