Gesehen: Witches (2024)

Gesehen: Witches (2024)
(c) Mubi

Die Menschen, die hier sprechen, haben alle eine Sache gemeinsam. Damit meine ich jedoch nicht ihre Erfahrungen mit postpartalen psychischen Erkrankungen, sondern ihre soziale und ökonomische Klasse. Wer hier spricht, übt entweder einen kreativen Beruf aus oder ist Doktorin bzw. Professorin. Der Faktor der finanziellen Absicherung scheint hier praktisch keine Rolle zu spielen. Dabei erscheint mir das ein nicht unwesentlicher Umstand zu sein. Doch dieses Privileg wird nur ganz am Rande reflektiert. So wirkt WITCHES stellenweise doch ein bisschen wie ein Youtube-Essay, das an der Überhöhung der eigenen Perspektive krankt. Das macht den Inhalt, die Erfahrungen dieser Frauen jedoch nicht weniger wahr oder weniger wichtig, gehört zu werden. Nur tut die Form wenig dafür, diese Schilderungen noch besser in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext zu setzen.

Aber der Film hat mir auch eine Perspektive eröffnet, über die ich so konkret tatsächlich noch nie nachgedacht habe. Denn die sogenannten Hexenverfolgungen waren natürlich nicht nur frauenfeindlich, sondern obendrauf auch noch antiaufklärerisch. Es muss sich um einen immensen Berg von Wissen handeln, der damals wortwörtlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Das wirft dann die Frage auf, inwieweit dieser Rückschritt bis in unsere Zeit nachhallt und was das für unseren gesellschaftlichen sowie zivilisatorischen Fortschritt bedeutet. Wo wären wir heute ohne kirchliche Indoktrination und fragile Männeregos?

GB, R: Elizabeth Sankey, Trailer, Wikipedia
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