Gesehen: Tomorrow Never Dies (1997)
Dass das natürlich weiterhin sexistischer Quatsch ist, der vor lauter Klischees regelrecht trieft, ist fast schon nicht weiter erwähnenswert. Aber komplett faul ist der Film dann auch wieder nicht. Denn er registriert in dieser Zeit in den Jahren nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs, dass die bisher bipolare Welt eine Neuordnung erfährt und was einst so vermeintlich klar abzustecken war, nach und nach zersetzt wird.
Klar, Westen und Osten gibt es immer noch. Aber hier geht es um eine dritte Macht, die durch reine Konzentration von Kapital entsteht und dann missbraucht wird. Eigentlich ist es ein abschreckendes Beispiel dafür, was passiert, wenn zentrale KommunikationsTechnologien praktisch unreguliert bleiben in die Hände von rechtsradikalen Milliardären fallen. Elon Musk. Ich meine Elon Musk.
Zum Abgewöhnen bleibt weiterhin das ganz grundlegende Sujet der ganzen Reihe: Demokratisch gewählte Regierungen sind unfähig und müssen deshalb immer wieder von einem Geheimdienst gerettet werden, der jedoch kaum einer funktionierenden demokratischen und schon gar keiner transparenten Kontrolle unterliegt. Coole Agent*innengeschichten ließen sich auch ohne ein Abkulten dieses Weltbildes erzählen. Aber das muss man dann auch wollen.
★★½☆☆