Gesehen: Suzhou River (2000)
In den ersten Momenten des Films sagt uns der Erzähler, durch dessen Linse wir das Geschehen betrachten, dass die Kamera nie lügt. Es ist ein Festklammern an vermeintlichen Grundfesten im Strudel der Stadt, die ihre Menschen frisst. Der Suzhou-Fluss teilt die Stadt und Realität, ist Zeichen des Anfangs und des Endes, eine Grenze zwischen Zukunft und Vergangenheit, Resignation und Hoffnung, Gut und Böse. Der Fluss selbst ist ein Ort, an dem alles gleichzeitig ist und nicht ist. Der Fluss als Ereignishorizont. Good Kid(s), M.A.A.D City. Und was die Kamera nicht zustande bringt, das vermögen die Menschen. Sie lügen, inszenieren, verrücken, manipulieren und verschweigen. Aber sie lieben, hoffen und träumen auch.
★★★★☆