Gesehen: La Syndicaliste (2022)
Das Herz hat der Film auf jeden Fall am rechten Fleck. Ich meine: Eine Gewerkschafterin, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und gegen strukturellen Sexismus in einem mehrheitlich dem französischen Staat gehörenden Konzern einsetzt und an deren Leben sich parallel der desaströse gesellschaftliche Umgang mit Opfern sexueller Gewalt erzählen lässt, what’s not to „like“?
Leider scheitert der Film bereits auf Drehbuchebene, bevor überhaupt die erste Kamera angeschmissen wurde. Über weite Strecken strengt der Text überdeskriptive Dialoge an, als ob wir nicht bereits sehen würden, dass hier Ungerechtigkeiten passieren. Letztlich wirkt es so, als ob man sich hier lange im Unklaren darüber war, dass man ja einen Film dreht und sich deshalb nicht nur filmischer Mittel bedienen kann, sondern es auch muss.
True Crime für Teilnahmslose – dieser bittere Nachgeschmack blieb mir auf der Zunge.
★★☆☆☆