Gesehen: Capernaum (2018)

Gesehen: Capernaum (2018)
(c) Alamode Filmverleih

Konsequent ist, wie der Film die ökonomischen Zwänge, Einbahnstraßen und Sackgassen herausarbeitet, in denen sich so viele Menschen im Nahen Osten befinden, herausarbeitet. Aber vor der Systemfrage scheut der Film zurück – jedoch aus gutem Grund. Denn warum weiter an einem System arbeiten, wenn es bereits unrettbar kaputt ist? Die letztlich durch den Film gestellte Frage ist schließlich noch einmal viel existenziellerer Natur und außerdem universeller, als dass der Westen sich dem entziehen könnte.

Wirklich verhandelt – im wortwörtlichen und im übertragenden Sinne – wird diese Frage jedoch nur bedingt. Wir sehen stattdessen viele Bilder, die zwar einerseits sehr berühren, sich andererseits aber auch sehr oft gefährlich nahe an der Grenze zum Armutsporno bewegen und deshalb leider eben auch oft manipulativ auf mich gewirkt haben. Und das hat es mir schwer gemacht, mich vollends auf diesen Film einzulassen.

Insgesamt bewegt sich CAPERNAUM mit angezogener Handbremse, weil er aus seinem das Geschehen einrahmenden „Gimmick“ nichts macht und sich dieser dort aufgeworfenen Frage nicht wirklich stellt.

★★★½☆

FR/LB/GB/US, R: Nadine Labaki, D: Zain Al Rafeea, Boluwatife Treasure Bankole, Kawsar Al Haddad, Fadi Yousef, Cedra Izzam, Nadine Labaki, Trailer, Wikipedia
Capernaum - Stadt der Hoffnung - Stream: Online anschauen
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