Gesehen: A Self-Induced Hallucination (2018)
Diesen Found-Footage-Dokumentarfilm als Desktop-Film einzuführen, ist formal betrachtet ein ziemlich interessanter Hook – weil es die Medialität des Gezeigten noch einmal hervorhebt und einen zusätzlichen Kontrast schafft. Deshalb finde ich es ziemlich schade, dass über diesen anfänglichen Hook hinaus nichts mehr versucht wird.
Davon abgesehen bedient sich Schoenbrun einer letztlich uralten KulturTechnik, indem sie bestehende Inhalte und Bilder kuratiert, so zueinander in neue Beziehung setzt, Kontext schafft und neue Kontrastierungen ermöglicht. Nur hat sich die Nutzung dieser Kulturtechnik im digitalen Zeitalter verlagert. Heute sind es Reposts, Newsletter, (immer noch und schon wieder) Blogger*innen, Youtuber*innen usw., durch die coole Inhalte einem größeren Publikum sichtbar gemacht werden.
Diese Gleichzeitigkeit von althergebrachter und hochmoderner KulturTechnik ist das, was A SELF-INDUCED HALLUCINATION für mich interessant macht.