Gesehen: Poor Cow (1967)

Gesehen: Poor Cow (1967)
(c) Studiocanal

Ich habe hier oft an Chantal Akerman und Agnès Varda denken müssen, deren Frauenfiguren oft ähnlich der „Gefahr“ ins Gesicht lachen, mit einer fast schon spielerischen Leichtigkeit der harten Realität ihrer Leben entgegentreten und sich nicht brechen lassen. Ken Loachs erster Langfilm macht bereits klar, dass er sich seine generelle Philanthropie nicht von ein paar Querschlägern madig machen lässt, lässt sich von ihnen aber nicht die Weltsicht diktieren. Im Gegenteil, er übt klare Kritik an ihnen.

Seine klare Haltung gegenüber eines Staates, der die soziale Temperatur tatenlos ins bodenlose rauschen lässt, gegenüber leeren konservativen Versprechungen von Glück, Halt und Sicherheit in der Familie, gegenüber den kapitalistischen Ausbeuter*innen, die sich wie Aasgeier auf alles und jeden stürzen, der nur einen Hauch von „Schwäche“ zeigt.

Letztlich hat sich der Film für mich nur etwas zu vignettenhaft angefühlt, wodurch ein bisschen emotionales Gewicht verloren geht.

★★★½☆

GB, R: Ken Loach, D: Carol White, Terence Stamp, John Bindon, Queenie Watts, Kate Williams, Trailer, Wikipedia
Poor Cow - geküßt und geschlagen - Stream: Online anschauen
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