Gesehen: My Girl (1991)

Anna Chlumskys Vada steckt in einem Leben, das seit dem Moment ihrer Geburt von Unsicherheit und Tod geprägt ist – nicht ganz ungleich den USA des hier abgebildeten 1972 nach ersten sexuellen Befreiungsschlägen, einer „überlebten“ Amtszeit Richard Nixons und der weiterhin realen Einzugsgefahr wegen des nach wie vor wütenden Vietnamkrieges. Die Geschichte der USA resoniert in Vadas Erleben. Das mag hier zwar sehr einfach angeordnet sein, aber niemals einfältig. Dafür aber auch sehr schwülstig inszeniert.
Wirklich beeindruckt hat mich Anna Chlumsky, die hier in ihrer ersten richtigen Rolle auftritt. Keine*r in diesem Film ist ihrer schauspielerischen Leistung gewachsen. Sie wartet mit einer erstaunlichen Bandbreite auf und findet auch durch sehr kleine Gesten nuancierten Ausdruck. Dagegen sehen der furchtbar von Mark zu Mark staksende Macaulay Culkin, die noch sehr flache Jamie Lee Curtis und Clown Dan Aykroyd einfach ziemlich blass aus.
★★★☆☆

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