Gesehen: Colonia (2015)
Dem Film lässt sich nicht absprechen, dass er die Instrumente der Macht, Unterdrückung und Unterwerfung erkennt und zeigt, wie nah das faschistoide Gebaren des religiösen Fundamentalismus und das des politischen Faschismus sich sind, wie beide Systeme voneinander profitieren. Für wirkliche Tiefe nimmt er sich jedoch keine Zeit
Auch deshalb fühlt sich COLONIA so klein an. Die gewählte Erzählperspektive schränkt den Wahrnehmungshorizont derart ein, dass die Dimension dessen, was dort eigentlich passiert ist, nie wirklich greifbar wird. Dazu braucht es schließlich die Credits, wo noch ein paar Texttafeln neben Originalfotos den wichtigen Kontext erklären dürfen. Ich empfinde das als faul und als Kapitulation.
★★☆☆☆