Marina Weisband über junge Menschen und die Wahl(-Berichterstattung)
Zu jeder einzelnen Wahl wird hier der Livestream vom Ersten und/oder dem ZDF angeschmissen. Und zu jeder einzelnen Wahl möchte ich ob dieser journalistischen Armutszeugnisse schreiend im Kreis rennen. Es ist mir total egal, wie sich Politiker*innen nach einer Wahl fühlen. Es ist außerdem klar, dass Fragen nach dem „Wie geht’s jetzt für Sie und Ihre Partei weiter?“ noch vor der ersten Hochrechnung völlig sinnfrei sind. Und trotzdem wird an diesem Muster seit Jahr und Tag festgehalten. Erkenntnissgewinn gleich null.
Ähnlich sieht das auch Marina Weisband, die diese Art der Wahlberichterstattung gestern hörenswert im Deutschlandfunk kommentierte: „Ich wähle keine Mannschaften, sondern meine Zukunft. Ich will wissen, was damit ist.“
Sehenswert ist auch ihre Impromptu-Analyse dessen, warum junge Menschen AfD wählen. Soziale Isolation und ökonomische Abgehängheit, fehlende politische und kulturelle Teilhabemöglichkeiten spielen eine Rolle, aber auch die Schule als autoritärese System könnte laut Weisband eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen.
(Nachtrag: Auch Thomas Gigold aus der UberBlogr-Nachbarschaft hat sich heute der Demokratiebildung gewidmet.)