Gesehen: Tótem (2023)
Es ist so berührend und teilweise auch schmerzhaft zu sehen, wie dieses Kind hier durch die Lupe der Vergänglichkeit des Vaters mit der eigenen Existenz und im weiteren Sinne dem Fortbestand des Planeten hadert und gewissermaßen auf existenzieller Sinnsuche ist.
Wird diese bedingungslose und unbändige Liebe, die sie für ihren Vater empfindet, die ihr Vater für sie empfindet, die im Verbund der Familie am Leben erhalten wird, überhaupt Bestand haben, wenn er einmal nicht mehr ist, wenn sie irgendwann nicht mehr ist? Oder ist die Liebe größer als all das und sie sieht nur deren Schatten an der Wand?
Und es geht um das Unvermögen von Sprache. Die Vergänglichkeit des Vaters verlangt plötzlich danach Dinge, die bisher als Teil einer füreinander tief empfundenen Liebe keiner Worte bedurften, in Worte zu gießen. Aber es gibt Dinge, Verbindungen und Gefühle, die einfach größer als das Leben und die durch den Menschen beschreibbare Realität zu sein scheinen. Worte können dem niemals gerecht werden.
★★★★☆