Gesehen: Tulitikkutehtaan tyttö (1990)

Gesehen: Tulitikkutehtaan tyttö (1990)
(c) Pandora Film Verleih

Noch nie hat mich der Anblick von ein paar leeren Limoflaschen derart tief getroffen.

Aki Kaurismäki arbeitet hier noch viel wortkarger als sonst. Dabei hätte diese Figur so viel zu sagen, doch sie ist alleine, einsam und isoliert. Sie sehnt sich nach Liebe, geistiger Erfüllung und einem Leben, das nicht nur das Monotone für sie parat hält.

Kaurismäki offenbart hier den gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Fehlschluss, dass arme Menschen und/oder das sogenannte Proletariat ungebildet sind und gar kein Interesse an Kultur haben bzw. sogar zu dumm dafür sind. Sie tanzt zur Musik, liest bei jeder Gelegenheit und weint im Kino – wenn sie es sich eben leisten kann, was nicht allzu oft zu sein scheint. Stattdessen muss sie einer maximal stumpfen Arbeit nachgehen, die das Kapital Menschen ihrer Schicht gerade zu noch zutraut.

Dieser Film untersucht Ignoranz als Wurzel großen gesellschaftlichen Übels und hat – Kaurismäki eben – ein riesengroßes Herz für die Menschen, die aus ungerechtfertigten Gründen am Rande der Gesellschaft stehen.

★★★★☆

FI/SE, R: Aki Kaurismäki, D: Kati Outinen, Trailer. Wikipedia
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