Gesehen: Dumb Money (2023)

Gesehen: Dumb Money (2023)
(c) Leonine Studios Spielfilm

Wenn es darum geht, einen Blick auf die ethisch und moralisch (und teilweise auch rechtlich) fragwürdigen Machenschaften großer Hedgefonds zu werfen, leistet dieser Film wirklich nur das absolute Minimum. Er ist oberflächlich, versteigt sich in Klischees und ist gerade deshalb auch einfach nur mäßig lustig. Die satirische Seite dieses Films scheitert nahezu auf ganzer Linie.

Die menschliche Perspektive, abseits von Börsenvoodoo, Aktienkursen, (unfairen) Marktmechanismen und den reinen, kalten Zahlen, gelingt DUMB MONEY jedoch ziemlich gut. Er ergründet, welchen fruchtbaren Boden die Corona-Pandemie dieser Markt-Anomalie geboten hat. Es war der perfekte Sturm: In Zeiten noch größerer ökonomischer Unsicherheit und noch unabsehbarerer Zukunft als sonst, in denen die Menschen tragische Verluste hinnehmen und in Isolation leben mussten, war die Gamestop-Aktion ein funken Hoffnung, das Versprechen einer besseren Zukunft, ein Quell ansteckenden Gemeinschaftsgefühls.

Was mir jedoch massiv gegen den Strich geht: DUMB MONEY ist unter anderem von Cameron und Tyler Winklevoss produziert worden und damit wird auch klar, warum der Film an manchen stellen doch sehr unterkomplex ist. Es liegt nicht daran, dass man eben nur unterhalten und nicht belehren möchte. Es liegt sehr wahrscheinlich auch nicht an Unvermögen. Es liegt daran, dass die Winklevoss-Brüder ihren Kryptoschrott als einzige Alternative zu einem kaputten System positionieren wollen und diesen Film damit zu Backdoor-Propaganda werden lassen.

★★☆☆☆

US, R: Craig Gillespie, D: Paul Dano, Seth Rogan, Shailene Woodley, America Ferrara, Pete Davidson, Nick Offerman, Sebastian Stan, Trailer, Wikipedia

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