Gesehen: Godzilla (1998)

Gesehen: Godzilla (1998)
(c) Sony Pictures Home Entertainment

Emmerichs Interpretation kommt der nahezu gänzlichen Entpolitisierung des Stoffes gleich. Dafür greift er außerdem ganz Tief in die Kiste für stereotype Figuren, die er schließlich auf maximal ausgetretene Pfade schickt.

Was Emmerich jedoch gelingt, ist die visuelle Einführung Godzillas. Die passiert vornehmlich durch die bewusste Wahl von Bildausschnitten, in die das Monster aufgrund seiner schieren Größe nicht reinpasst. Der Film gibt nicht dem Drang nach, die Kreatur sofort in ihrem vollen monströsen Ausmaß zu zeigen und hält so gekonnt die Spannung in den Bildern hoch. Hier verweigert sich Emmerich der Erwartungshaltung des Publikums und davon profitiert der Film zunächst.

Das Politischste am ganzen Film sind sicherlich die Auslassung – das, was keine Rolle spielt, praktisch keine Erwähnung findet. Taucht in diesem Universum Godzilla zum allerersten Mal überhaupt auf der Erde auf? Mir ist das bis zuletzt nie ganz klar gewesen. Sollte dem nämlich nicht so sein, stellt sich die Frage, warum die USA nicht Japan um Unterstützung gefragt haben. Es besteht also die Möglichkeit, diese Leerstelle im Film als Zugang zu einem Kommentar auf die Selbstwahrnehmung der USA als Weltpolizei zu nutzen.

Aber letztlich reden wir hier von Roland Emmerich.

★½☆☆☆

JP/US, R: Roland Emmerich, D: Matthew Broderick, Jean Reno, Maria Pitillo, Hank Azaria, Kevin Dunn, Trailer, Wikipedia
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