Gesehen: The Royal Hotel (2023)

Gesehen: The Royal Hotel (2023)
(c) Universal Pictures International Germany

Kitty Green hat bereits mit THE ASSISTANT (2019) gezeigt, wie sich mit sehr wenig Spektakel dennoch eine zutiefst unangenehme und immer tiefer unter die Haut kriechende Spannung aufbauen lässt. Zu diesen Werkzeugen greift sie auch hier – in einem Film, der zwar in seinen Motiven viel klarer ist und viel expliziter arbeitet und es trotzdem schafft, mit vielen subtilen Momenten eine Welt zu zeichnen, die viel feingliedriger gestrickt ist, als es die laute Oberfläche vermuten lässt.

Denn klar sind diese Männer Prototypen toxischer Männlichkeit, die antifeministisches Verhalten internalisiert haben. Doch dieser Hegemonialanspruch qua Geschlecht wird eben auch durch Ableismus und Rassismus untermauert.

Etwas unentschlossen bin ich noch ob der Entscheidung, den Film so weit draußen im Outback zu erzählen und somit Parallelen zum Backwoods Horror aufzumachen. Denn ist es nicht das Problem, dass Frauen eben überall von Männern in derartige Situationen gedrängt werden und gerade vermeintlich progressive Metropolen da gar keine Ausnahme bilden? Ich glaube nicht, dass Kitty Green eine Mär vom dummen Landei erzählen will. Aber es eröffnet doch die Möglichkeit, sich selbst keine unangenehmen Fragen stellen zu müssen.

★★★½☆

AU/GB/US, R: Kitty Green, D: Julia Garner, Jessica Henwick, Hugo Weaving, Daniel Henshall, Ursula Yovich, Toby Wallace, James Frecheville, Trailer, Wikipedia
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