Zwei knackige Einstünder über die Barkley Marathons

Zwei knackige Einstünder über die Barkley Marathons
(c) Michael Hodge unter CC BY 2.0

Während ich das hier tippe, sind noch Läufer*innen auf dem Trail der Barkley Marathons. Vor ein paar Jahren bin auch auf diesen obskuren Ultramarathon aufmerksam geworden, als ich im Krankenlager irgendwann einfach alles geschaut habe, was mir Prime Video vorgesetzt hat – auch Annika Iltis' und Timothy James Kanes THE BARKLEY MARATHONS: THE RACE THAT EATS ITS YOUNG (2024).

Durch die rege Begleitung des diesjährigen Barkley von Marcus auf Bluesky bin ich jetzt mal wieder ins Thema eingetaucht – begonnen mit:

#17 - To finish the Barkley Marathons (2024)
"#"17 - To finish the Barkley Marathons" offers an unprecedented look into the psyche of Karel Sabbe in his attempt to finish the legendary Barkley Marathons. As the first documentary focusing on a finisher, it unveils Sabbe's mental fortitude and physical resilience in tackling the brutal course. Through intimate interviews and captivating footage, viewers gain invaluable insights into the mindset required to endure the grueling challenges of the Barkley, making this documentary a must-watch for anyone fascinated by the intersection of human determination and athletic prowess.

Große Versprechungen, die der Film eher nicht einlösen kann. Aus dokumentarfilmkritischer Perspektive ist das hier nichts Halbes und nichts Ganzes. Wer sich schon mal auch nur rudimentär mit den Barkley Marathons befasst hat, wird hier kaum etwas Neues erfahren. Gänzlich Unbefleckte sollten aber auch nicht wirklich glücklich werden, denn dafür werden die ganzen Eigenheiten des Rennens und des Drumherums nicht ausreichend erklärt. Einen wirklich interessanten Einblick in seinen Prozess, sein Innenleben und die Bedeutung dieses Moments vermag der belglische Ultraläufer Karel Sabbe, der sich hier für seinen Youtube-Kanal hat ablichten lassen, auch nicht zu gewähren. Ob das nun in der Natur der Sache – weil unterm Strich ist das hier ein Werbefilm und keine kleinteilige Charakterstudie – liegt oder eventuell der Sprachbarriere geschuldet ist, kann ich auch nicht sagen.

Aber dann hatte Marcus einen richtig guten Tipp parat:

Where Dreams Go To Die (2017)
Where Dreams Go To Die is a documentary created by Ethan Newberry (The Ginger Runner) that follows Canadian ultrarunner, Gary Robbins, during his two attempts at completing The Barkley Marathons - a 100+ mile event many consider the toughest endurance run on Earth. Spanning more than 2 years, this journey is emotional, powerful and truly inspirational. Find out what it takes to attempt the impossible and the demons that follow. Learn the sacrifices that come with dedicating one's life to this endeavor. Follow our intimate look at why The Barkley is where dreams go to die.

WHERE DREAMS GO TO DIE schafft es, der in der Luft liegenden Spannung nahe zu kommen, eine Stimmung zu beschreiben und Atmosphäre zu transportieren, indem manche Bilder und Szenen einfach atmen gelassen werden. Trotz der kompakten Spieldauer bleibt genug Raum für eingefangene Beobachtungen, die mehr erzählen als es zurechtgelegte Worte von Talking Heads jemals können werden.

Macher Ethan Newberry hat verstanden, was die Geschichte ist, was notwendig ist, um sie zu erzählen und dafür auch die nötige Geduld mitgebracht.