Gesehen: Society of the Snow (2023) - Verdienter Pathos
Selbst in dieser Katastrophe ist das Leid nicht im Fokus.

Bayona ist wirklich ein sehr solider Filmemacher, wenn er mit den richtigen Stoffen arbeiten kann. Hier gelingt es ihm durch den sehr zurückhaltenden Einsatz von Sound und Score an den richtigen Punkten die überwältigende Stille der Berge zu imitieren. Das funktioniert natürlich nur in Kombination mit den noch einmal überwältigenderen Naturaufnahmen, die wunderschön sind und die Höhen der Anden gleichzeitig wie die Oberfläche eines fremden Planeten wirken lassen. Das verstärkt nur das Gefühl der zunehmenden Weltentrücktheit, der Entfernung von dem, was wir™ als zivilisiertes Verhalten kennen und als unverrückbarer Pfeiler unseres Zusammenlebens annehmen würden. Und doch werden wir Zeug*innen zutiefst menschlichen Handelns – voller Liebe, Hoffnung und der unbändigen Kraft, mit der am Leben festgehalten werden kann. Seine pathetischen Stellen hat sich der Film damit verdient.
★★★½☆

