Gesehen: Nights of Cabiria (1957) - Homo homini lupus
Hadern mit dem Postfaschismus

Es fühlt sich für mich so an, als ob Fellini hier mit den Trümmern des postfaschistischen Italiens hadert und der Film sein Dokument einer versuchten Fundamentlegung auf (wortwörtlich und metaphorisch) zerstörtem Boden ist. Krieg und Faschismus haben derartige Schneisen der Zerstörung durch Land und Gesellschaft geschlagen, dass es mit einfachem Kitt nicht mehr getan ist. Dazu der stete Gang an der Grenze zum magischen Realismus, der die Frage stellt, ob eine Zukunft erträumt werden darf oder ob nur noch geträumt werden kann, weil die Welt irreparabel aus den Fugen geraten ist. Homo homini lupus, um mal besonders staatstragende Töne anklingen zu lassen.
★★★★☆

