Gesehen: Holiday (2018)

Gesehen: Holiday (2018)
(c) Alamode Filmverleih

Natürlich lässt sich das alles vortrefflich als Porträtversuch toxischer und hegemonialer Männlichkeit sehen. Aber HOLIDAY scheint mir mehr als das. Isabella Eklöfs Film begreift diese Themen als Symptome, bedingt durch die korrumpierende Gewalt des Geldes.

Das beginnt als Milieustudie über neureiche Arschlöcher, die in sogenannten Edelclubs verkehren, weil sie teuer und nicht weil sie gut sind. Die Yachten haben, weil sie Reichtum und Überfluss nur so in die Welt hinausbrüllen, nicht weil sie passionierter Segler sind. Die riesige Villen mit steriler Innenausstattung haben, weil das auf Instagram was hermacht und nicht, weil es irgendwie wohnlich wäre.

Und irgendwann kommt der Punkt, an dem aus prolliger Prahlerei Allmachtsfantasien und Anspruchsdenken werden. Das gilt nicht nur für die Selbstverständlichkeit, das Nobelrestaurant für sich selbst und abgeschirmt vom Pöbel zu haben, sondern zunehmend auch für Menschen und insbesondere Frauen. Wer Zuneigung und sexuelle Beziehungen lediglich als eiskalte Transaktion von reich zur nicht reich begreift, der wird andere Menschen zunehmend dehumanisieren und sie irgendwann nur noch als Motten, die vom Leuchten des Geldes angezogen werden, betrachten.

HOLIDAY hat nun das Problem, dass er seinen Weg nicht sonderlichen konsequent verfolgt, sondern ziemlich herum mäandert, sich halb interessiert mit oft beschriebenen Motiven beschäftigt und dann getrieben von Torschusspanik doch noch irgendwie in die Nähe des Ziels stolpert.

★★★☆☆

DK/NL/SE, R: Isabella Eklöf, D: Vic Carmen Sonne, Lai Yde, Thijs Römer, Yuval Segal, Trailer, Wikipedia
Holiday - Sonne, Schmerz und Sinnlichkeit - Stream: Online
Wie man “Holiday - Sonne, Schmerz und Sinnlichkeit” auf Netflix und anderen Streaming-Diensten ansehen kann – einschließlich kostenloser Optionen.

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