Gesehen: Vesper (2022)
Wie der Film es mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln schafft, eine glaubhafte Welt mit organisch ineinandergreifenden Elementen zu konstruieren, hat mir sehr gefallen. Vieles hat mich an das Half-Life-Universum erinnert – nicht nur, weil es ein undurchsichtiges Bauwerk gibt, das Zitadelle genannt wird und dieser Ort eben auch als Zentrum der Macht und Unterdrückung gezeichnet wird, der seine Fühler in alle Richtungen und Köpfe ausstreckt, sondern auch in der Flora und Fauna habe ich viele Parallelen erkennen können.
Dem gegenüber stehen dann Themen, die eher einfältig beackert werden oder unausgegoren zerfasern – von der Rolle künstlich erschaffenen Lebens über Transhumanismus bis zu Gesellschaft und Gesellschaftsordnungen. VESPER verfolgt zwar klar andere Ansätze, aber ich musste trotzdem oft an Gareth Edwards’ ein Jahr später erschienenen, aber von mir zuerst gesehenen THE CREATOR (2023) denken. Dessen große Stärke war auch das klare visuelle Konzept, dass dann mit eher lauwarm aufgegossenen Fragen zu unterfüttern versucht wurde.
★★★☆☆