Gesehen: The Dreamers (2003)
Das ist ein Film, der sich für mich nicht so angefühlt hat, als ob er selbst als Argument in eine Debatte mit einsteigen will, sondern vielmehr selbst das Spielfeld einer Debatte darstellt. Es scheint, als ob der Film stets damit beschäftigt ist, Beweise für die eigenen Behauptungen zu sammeln und gleichzeitig immer darum bemüht ist, sich selbst zu widerlegen.
Es ist ein Film, der aufreibt und die französischen Kinogötter in Frage stellt. War das Kino der 1960er nicht mehr als ein Papiertiger? Waren Godard und Co. letztlich mehr damit beschäftigt, Wasser auf die eigenen Mühlen zu geben, statt wirkliche Dinge zu bewegen? Hat Film überhaupt realpolitische Macht? Diese mit einem Vorwurf verbundene Frage ausgerechnet in filmischer Form zu stellen, produziert natürlich eine gewisse selbstironische Widersprüchlichkeit und darin liegt für mich auch der Wert von THE DREAMERS.
★★★★☆