Gesehen: To Catch a Killer (2023)

Ein atmosphärisch dichter Thriller mit kompetenten Schauspieler*innen, die genau wissen, wie man ansonsten vielleicht eher durchschnittliches Material auf ein angenehmes Niveau hievt. TO CATCH A KILLER ist ein wirklich grundsolider Film, der (mich) dann doch damit überrascht, wie umfassend er beobachtet und mit einfließen lässt, wie die gesellschaftliche Polykrise in den USA sich zu einem „perfekten“ Sturm zusammenbraut.
Medienkrise, die zunehmende Polarisierung und in Teilen Radikalisierung der gesellschaftlichen Lager, die Krise des Gesundheitswesens im Allgemeinen sowie das Versagen beim Umgang mit psychisch erkrankten Menschen, das Fallenlassen von Militärveteranen mit posttraumatischen Belastungsstörungen, nahezu ungehemmte Waffengewalt widerlichen Ausmaßes und die Politisierung von unbestreitbaren Fakten – die Liste will kein Ende nehmen.
Etwas ermüdend war für mich die archaische, fast schon anachronistische Zeichnung und Anordnung der Figuren. Das Drehbuch stellt zwar halbherzige Versuche an, aber die reichen nie aus, Erwartungen klug zu unterlaufen. Letztlich wird sehr viel Altbekanntes im vermeintlich neuen Gewand präsentiert.
★★★☆☆
