Die Challenge in dieser Woche ist, einen bisher ungesehenen Film von einer Schwarzen Regisseurin und/oder Drehbuchautorin zu schauen.
THE WATERMELON WOMAN ist ein Film, der (aus der heutigen Sicht eines weißen und nicht betroffenen Menschen) mit einer fast an Belanglosigkeit grenzenden Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit daherkommt. Dass er das natürlich nicht ist, untermauert ein Blick auf das Release-Jahr und vor die eigene Haustür. Cheryl Dunyes Film ist ein Zeugnis davon, wie lange bereits in vergleichsweise aufgeklärten Zeiten um Repräsentation gerungen wird – vor der Kamera, hinter der Kamera und in allen Bereichen der Gesellschaft – und welche Rolle dabei nicht nur Hautfarbe, sondern unter anderem auch weitere Teile der kulturellen und sexuellen Identität spielen.
Nur als Film will das noch nicht total rund zusammenkommen. Klar, die amateurhafte Aufmachung untermalt den Charme des nur lose strukturierten Selbstfindungsprozesses. Und THE WATERMELON WOMAN bringt die Sache letztlich doch noch auf einen konkreten und bedeutsamen Punkt. Die Argumente sind alle da, jedoch zu unfokussiert.