
Dass „Wir können nicht anders“ mehr als nur ein Film voller skurriler Charaktere ist, wird schnell klar. Denn Detlev Bucks Vorweihnachtskrimi ist gleichzeitig hochpolitisch. Dass die Gangster mit ihren einheitlichen Outfits und Anführer Herrmann (Sascha Alexander Gersak) mit seinem Mantel wie die Fähnlein-Fieselschweif-Version des örtlichen Arierclubs aussehen, ist nämlich kein Zufall. Sie sind die kleingeistigen Auswüchse einer ganz realen Entwicklung im ländlichen Raum, wo sich jenseits großartiger Öffentlichkeit und einer strukturell geschwächten Zivilgesellschaft völkische Siedler*innen ihre Rückzugsräume suchen und auch ohne Widerstand finden. Es sind Orte wie diese, die rechtsextreme Politiker*innen als ihr „Bullerbü“ bezeichnen.
„Wir können nicht anders” auf Netflix: Hochpolitischer Weihnachtstrip aufs rechte Land – musikexpress.de
>> Zu meiner kompletten Einschätzung auf musikexpress.de geht’s hier lang.