Die Challenge in dieser Woche ist, einen bisher ungesehenen Film von Katie Rifes „Korean Cinema Homework“-Liste zu schauen.
JOINT SECURITY AREA wartet mit den dümmsten Expositionsdialogen auf, die ich je bei einem respektablen Filmemacher wie Park Chan-wook gesehen habe. Und trotzdem schafft es der Film, mich auf seine Seite zu ziehen. Denn interessant wird der Film, sobald er aus dem großen Konflikt ins Private rutscht und so unmissverständlich klarmacht, dass auch das Private politisch ist.
Gleichzeitig kann das scheinbar versöhnliche, wenn auch tragische, Ende im Privaten kein Happy End auf der übergeordneten Bühne sein. Denn wenn Versöhnung zu etwas geworden ist, dass man unter Einsatz seines Lebens vertuschen muss, scheint jede Hoffnung durch die entmenschlichte Lage im Keim erdrückt zu werden.
Die Frage ist, ob sich ein Konflikt, der schon so lange schwelt, überhaupt noch lösen lässt. Ob es ein Licht am Ende des Tunnels geben kann, wenn beide Seiten scheinbar bereits vergessen haben, wo der Hass seinen Anfang nahm. Ob man jemals wieder mit klarem Blick auf eine Realität schauen kann, die mit Propaganda bis zur Unkenntlichkeit verbogen worden ist.
Und damit spielt auch JOINT SECURITY AREA gekonnt – indem uns der Film vermeintlich Flashbacks zeigt, von denen nicht klar ist, ob sie Wunschvorstellung, Realität oder von Propaganda durchkrochene Erinnerungen sind.
Somit bleibt ein maximal diffuses Gefühl der Hoffnung zurück, weil der Film letztlich auf die Menschlichkeit wettet.